Schätzungen zufolge ist jeder 2. bis 3. Hund übergewichtig. Häufig liegt die Schwierigkeit für die Besitzer darin, den Ernährungszustand ihres Haustieres einzuschätzen. Bedenkt man, dass ein Hund mit einem nur 10% höherem Gewicht als seinem Idealgewicht als übergewichtig gilt, ist das auch verständlich.
Wie erkenne ich das Idealgewicht meines Hundes?
- die Rippen sollten unter leichtem Druck zu spüren sein
- die Taille sollte deutlich zu erkennen sein
Besonders bei älteren Hunden ist eine regelmäße Gewichtskontrolle sehr wichtig, da nicht nur der Energiebedarf, sondern auch das Bewegungsausmaß mit zunehmendem Alter sinken. Diese Kombination ergibt einen niedrigeren Futterbedarf für unsere Senioren und eine notwenige Umstellung in der Fütterung. Verpasst man diesen Moment, kann es zu einer schleichenden Gewichtszunahme kommen.
Die Angaben auf dem Futtersack sind dabei meist eine nicht allzu große Hilfe. Viele Hundebesitzer merken „zu ihrer Verteidigung“ an, nur die angegebene Menge zu füttern. Wir müssen aber bedenken: jeder Hund ist anders, hat einen individuellen Stoffwechsel und Energieverbrauch (man bedenke hormonelle Veränderungen), ein bestimmtes Bewegungsausmaß und erhält meistens auch eine nicht zu vernachlässigende Menge an Zwischendurch-Snacks wie Leckerlis, Kauknochen, Zahnputzstäbchen, an Apfele, a Radl Wurst, a Stickele Brot… usw., an welche die Futterration angepasst werden muss.
Auch wenn es oft nicht einfach ist, jeder Hund sollte nur so viel fressen, wie er wirklich braucht. Die Gesamtmenge macht’s!

Arthrose tritt häufig bei alternden Hunden auf, besonders häufig sind jedoch übergewichtige Hunde betroffen. Auch der Schweregrad einer Lahmheit ist bei diesen Patienten häufig höher.
Dies hängt zum einen mit der hohen Belastung, welche durch das schwere Körpergewicht auf die Gelenke einwirkt und zu einer übermäßigen mechanischen Belastung führt, zusammen.
Zum anderen geht man heute aber auch davon aus, dass sogenannte Adipokine, welche vom Fettgewebe gebildet werden und Entzündungsprozesse beeinflussen, an der Entstehung und/oder Verschlechterung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, beteiligt sind.
In der Therapie von übergewichtigen Patienten mit Gelenkserkrankungen steht daher die Gewichtsreduktion und die gelenkschonende Bewegung (Unterwasserlaufband, aktive Bewegungstherapie) an erster Stelle, um die Schmerzen und die eingeschränkte Mobilität der betroffenen Tiere zu lindern.
Eine besonders gute Möglichkeit der Therapie hat jeder Hundebesitzer bereits selbst in der Hand; Übergewicht bei seinem Haustier zu vermeiden und so seinem Hund ein möglichst langes und beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.