February 10, 2019
Dass es sehr wichtig ist seinen Hund oder sein Pferd vor dem Sport und vor körperlicher Belastung aufzuwärmen, darüber sind wir uns alle einig. Aber warum? Und wie sollte ein effektives Aufwärmen am besten gestaltet werden?
Es gibt eine passive und eine aktive Form des Aufwärmens. Beim passiven Aufwärmen wird das Gewebe durch eine Massage, passives Bewegen oder durch das Zuführen von Wärme z.B. über eine Wärmelampe durch den Hundehalter/Pferdebesitzer aufgewärmt. Dadurch kommt es zu einer Mehrdurchblutung und Erwärmung des Gewebes. Diese Form des Aufwärmens ist jedoch weniger effektiv und ist daher nur in Kombination mit dem aktiven Aufwärmen sinnvoll.
Das aktive Aufwärmen sollte mit langsamen, lockeren und großen Bewegungen beginnen. Auch aktive Dehnübungen können hier eingebaut werden. Anschließendes lockeres Traben ist besonders effektiv um die großen Muskelgruppen aufzuwärmen. In einer dritten Phase sollten speziell auf das Training und die Aktivität deines Tieres abgestimmte Übungen folgen, um besonders beanspruchte Muskulatur speziell aufzuwärmen und die Koordination zu steigern.
Auch die Länge der Aufwärmphase sollte auf die folgende Beanspruchung, die Temperatur und die Verfassung des Tieres abgestimmt werden. Grundsätzlich gilt: je kälter die Außentemperatur und je anstrengender die bevorstehende Aktivität, desto länger sollte das Aufwärmen dauern. Mindestens sind jedoch 20 Minuten angeraten.
Warum aber ist das Aufwärmen so wichtig?
- Nervensystem: die Reaktions- und Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskulatur wird gesteigert und die Koordination verbessert.
- Herz-Kreislauf-System: durch die Steigerung von Blutdruck, Herzfrequenz, und Atmung wir der Körper auf die bevorstehende Belastung vorbereitet und das Risiko einer Überlastung verringert.
- Muskulatur: durch die Steigerung der Durchblutung wird die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung verbessert.
- Stoffwechsel: die Energiebereitstellungsvorgänge werden verbessert.
- Muskel, Sehnen und Bänder: durch die gesteigerte Körpertemperatur werden diese Strukturen elastischer, die Reibung wird reduziert und dadurch die Verletzungsgefahr gesenkt.
- Gelenke: die vermehrte Synovialproduktion führt zu einer Dickezunahme des Gelenkknorpels durch die Flüssigkeitsaufnahme und dadurch zu einer besseren Pufferung. Die Gelenke sind also belastbarer und besser geschützt.
Aufwärmen hat aber auch einen positiven psychologischen Effekt:
- Durch das Aufwärmen vor dem Training können sich die Tiere beruhigen und sich besser auf die folgenden Aufgaben konzentrieren.
- Der Ritual-Charakter, also das Durchführen immer gleicher Abläufe, gibt nervösen und unsicheren Tieren Sicherheit.
Ebenso wichtig wie das richte Aufwärmen ist das Abwärmen am Ende einer Belastungsphase. Diese dient besonders der Senkung der Kreislauf-Aktivität, der Regeneration der Muskulatur, dem Abtransport und Abbau von Stoffwechselendprodukten, wie z.B. Laktat und der Entspannung.
Der Cool Down sollte lockeres Auslaufen oder Gehen für mindestens 10 Minuten und eine anschließende passive Dehnung der Muskulatur, sowie Massage beinhalten. Das Abwärmen sollte ähnlich viel Zeit wie das Aufwärmen in Anspruch nehmen. Ist es kalt sollte euer Hund/Pferd mit einem Mantel/einer Decke vor dem Auskühlen geschützt werden.
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